Das Coronavirus und die Turbulenzen an den Märkten - EKS

Das Coronavirus und die Turbulenzen an den Märkten
Das Coronavirus und die damit verbundenen Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens haben bei uns allen in den letzten Wochen und Monaten tiefe Spuren hinterlassen. Begriffe wie «Social Distancing», «Home Office» oder «Selbst-Isolation» haben sich zwangsläufig in unseren Wortschatz eingenistet. Mit der schrittweisen Lockerung der behördlich verordneten Massnahmen zeigt sich nun glücklicherweise wieder etwas Licht am Horizont. Wie ist die Krise mit Blick auf die Finanzmärkte nach aktuellem Stand einzuordnen? Und können wir bereits einen Ausblick wagen?
Begonnen hatte der grösste Wirtschaftseinbruch seit dem 2. Weltkrieg mit einschneidenden Massnahmen zur Eindämmung des Virus: Geschäfte wurden geschlossen und Dienstleister zur Untätigkeit verdammt. Zahlreiche Unternehmen mussten ihre Produktion drosseln oder ganz einstellen. Bald war klar, dass wir mit einer Rezession in der Schweiz und weltweit rechnen müssen. Nach dem ersten Schock führte diese enorme Bremswirkung zu einem Vertrauensverlust und einer weltweiten Angst vor Massenarbeitslosigkeit und Unternehmenskonkursen. Die Aktienmärkte waren entsprechend volatil. Die Zentralbanken griffen ein, um die Liquidität sicherzustellen. Zudem sahen sich die Staaten zu weiteren Unterstützungsmassnahmen für die Wirtschaft gezwungen.
Mittlerweile haben sich die Finanzmärkte auf tieferem Niveau weitgehend beruhigt. Die Politik plant in der Schweiz und anderen Ländern den langsamen Ausstieg aus dem Lockdown und wirtschaftlich sind in Asien erste Zeichen einer Erholung sichtbar. Eine vollständige Entwarnung gibt es aber noch eine Weile nicht. Rückfälle in Phasen turbulenter Aktienmärkte sind auch in den nächsten Monaten noch möglich.
In eine Phase der Erholung werden die Märkte erst kommen, wenn es verlässliche Anzeichen für eine Eindämmung des Coronavirus gibt und der Lockdown definitiv beendet werden kann. Dies ist erst im zweiten Halbjahr 2020 zu erwarten und wird sich wohl bis ins 2021 hinziehen. Erst dann kann die Wirtschaft auf einen Wachstumspfad zurückfinden und die Lage an den Finanzmärkten sich entspannen.
Als Fazit für Anleger bleibt, dass es sich in Krisen meist lohnt, die Nerven zu behalten, mit seinen Investitionen durchzuhalten und langfristig zu denken. Denn auf Phasen des Einbruchs folgt meistens wieder ein Aufschwung – auch wenn dieser aktuell erdauert werden muss.
Stefan Leu
Prokurist, Filialleiter