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Eine etwas andere «Weihnachtsgeschichte» - EKS

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Eine etwas andere «Weihnachtsgeschichte»

Fr, 24 Dez 2021

Die Ersparniskasse Schaffhausen wünscht Ihnen mit dieser etwas anderen Weihnachtsgeschichte frohe Festtage.

Es begab sich zu jener Zeit, dass der Vulkan Tambora in Indonesien ausgebrochen ist. Beim Ausbruch im Frühjahr 1815 handelte es sich um den grössten Vulkanausbruch der jüngeren Menschheitsgeschichte. Der Knall der Explosion war über eine Distanz von 2'600 km weit zu hören. Der Vulkanausbruch forderte alleine auf den indonesischen Inseln rund 100'000 Todesopfer. Asche und Schwefelgase verteilten sich rund um den Globus und ließen die globalen Durchschnittstemperaturen im Jahr 1816 um 3 Grad sinken. Das Jahr 1816 ging darum als " Jahr ohne Sommer" in die Annalen der Geschichtsbücher ein. Die chaotischen Wetterverhältnisse führten zu Missernten. Hunger, eine erhöhte Sterblichkeit von Nutztieren und grosse Not waren in weiten Teilen Europas verbreitet – auch in unserer Region.

In dieser Not entstand der Wille zu helfen. Der Schaffhauser Pfarrer Johann Franz Ziegler gründete gemeinsam mit 11 Mitstreitern am 11. Oktober 1816 die Hülfsgesellschaft Schaffhausen. Zunächst beschränkten sich die Tätigkeiten der Hülfsgesellschaft auf die Ausgabe von Suppe, Brot, Brennholz und Medikamenten. Die Hülfsgesellschaft wollte sich aber nicht auf das Verteilen von Almosen beschränken, sondern die Bedürftigen durch Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen. Als essenziell erachtete sie den Zugang zu Finanzdienstleistungen. So gründete die Hülfsgesellschaft 1817 die «Allgemeine, zinstragende Ersparnis-Cassa» heute bekannt als «Ersparniskasse Schaffhausen». Hier konnten alle Bevölkerungsschichten ihre ersparten Gulden auf ein Konto einzahlen. Handwerker konnten Kredite aufnehmen, um Werkzeuge und Arbeitsmaterialien zu beschaffen. So konnte beispielsweise ein Bäcker einen Wagen anschaffen, um die Brötchen auszuliefern oder eine Näherin konnte eine Nähmaschine erwerben. Die erwirtschafteten und einbezahlten Einlagen führten dazu, dass die Menschen ihre Unabhängigkeit zurückerlangten.

Das damalige Elend führte in den Folgejahren zu einem Innovationsschub. Die Landwirtschaft wurde modernisiert, neue Düngemittel und Futterpflanzen wurden eingeführt. Die Erfindung der Draisine, ein Vorläufer des Fahrrads, ermöglichte es den Menschen, sich schneller fortzubewegen – ohne Pferde, die gefüttert werden mussten. Der Wohlstand vergrösserte sich auch in unserer Region. Obwohl die Armut stark zurückgedrängt werden konnte, gibt es bis heute Menschen, welche unverschuldet in wirtschaftliche Not geraten und durch die Maschen des Sozialsystems fallen. Diesen hilft die Hülfsgesellschaft in enger Zusammenarbeit mit den Sozialbehörden auch heute noch unbürokratisch. Sie schenkt den betroffenen Menschen damit ein Lächeln – nicht nur in der Weihnachtszeit.

Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten.

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